Vergangenes Wochenende bin ich ja dann in mein neues „Sleep-out“ gezogen, das direkt an eine Pferdekoppel angrenzt. Das kleine Sleep-out war ein bisschen moderner eingerichtet. Ansonsten habe ich die komplette Woche über recht monoton und sehr anstrengend jeden Tag fast 9 Stunden gearbeitet.
Auch am Mittwochmorgen ging ich wie gewohnt meiner Arbeit nach, als ich ein Vogelnest in einem der Apfelbäume entdeckte. Es war sogar noch ein Ei drin.
Morgen ziehe ich wieder zurück ins Hostel nach Nelson, da nächste Woche Weihnachten ist und ich mir erhoffe, dass dann in Nelson ein bisschen was los ist. Es ist strahlender Sonnenschein gemeldet und es soll richtig warm werden. Komisches Gefühl zu wissen, dass es an Weihnachten nicht kalt ist und kein Schnee fällt. Stattdessen werde ich wohl an den Strand gehen 😉 Freue mich nach den letzten 2 Wochen auch drauf…
Hier und heute berichte ich von meiner ersten Woche auf der Apfelplantage. Letzte Woche am Sonntag bin ich die halbe Stunde von Nelson nach Tasman gefahren. 2 Wochen lang kümmere ich mich hier um die Apfelbäume auf einer Plantage. Als ich ankam, hat man mir zunächst mein Zimmer gezeigt. Es war ein kleines, ganz simples Zimmer mit großem Bett, was mir aber vollkommen ausgereicht hat.
Am Montagmorgen ging es dann mit der Arbeit los. Es war sehr sonniges Wetter und ich durfte Musik hören während der Arbeit, was es natürlich angenehmer machte. Ich arbeite jeden Tag bis zu 9 Stunden und mein Lohn variiert je nach Anzahl der Bäume, die ich abgearbeitet habe. Das bedeutet, je schneller ich arbeite, desto mehr verdiene ich. Leichter gesagt als getan… Meine Aufgabe heißt ‚apple thinning‘. Beim ‚apple thinning‘ geht es nicht darum die Äpfel zu ernten (dafür ist es noch viel zu früh in der Saison), sondern den Ast des Baumes von zu vielen Äpfeln zu befreien. An einem einzigen Ast hängen nämlich in der Regel viel zu viele Äpfel (wie man auf dem Foto unten unschwer erkennen kann ;)).
Da die Äpfel für den Verkauf groß und saftig werden sollen, brauchen sie Platz zum Wachsen. Also müssen immer etliche Äpfel dazwischen vom Ast entfernt werden. Ich gehe also mit einer Leiter von Baum zu Baum und suche die besten Äpfel jedes Astes heraus. Diese dürfen hängen bleiben, die restlichen Äpfel reiße ich ab und werfe sie einfach auf den Boden. Mit der Zeit bekommt man auch ein gutes Gefühl, welche Äpfel hängen bleiben sollen und welche nicht.
Außer Arbeiten habe ich nicht viel erlebt diese Woche. Morgen bekomme ich ein neues Zimmer, in einem kleinen Sleep-out.
Nach einer Woche melde ich mich zurück. Ich konnte nicht früher schreiben, da ich richtig busy war, es hat sich einiges getan. Letztes Wochenende bin ich wieder ins Hostel gezogen. Am Sonntag habe ich mich direkt nach einem Auto umgeschaut. Da hier in Neuseeland viele Läden auch am Sonntag geöffnet sind, bin ich zu einem Autohändler hier in Nelson und habe auch gleich ein Auto gefunden, das einen ziemlich guten Eindruck machte und im Sonderangebot war. Ich wollte aber nochmal eine Nacht drüber schlafen, bevor ich es wirklich kaufe. Was ich aber lieber nicht gemacht hätte, da das Auto am Montagmorgen natürlich schon an jemand anderen verkauft war. Also habe ich über eine von Benny von Auszeit Neuseeland empfohlene Internetseite ein anderes Auto gefunden und gleich bei dem Verkäufer angerufen. Dieser bot mir an, am Montagabend das Auto direkt anzuschauen, was ich dann auch gemacht habe. Beim Verkäufer angekommen, habe ich das Auto erstmal genau unter die Lupe genommen. Danach wollte ich es Probefahren. Aber als ich die Motorhaube aufgemacht habe, war der komplette Motorblock voller Öl, kein gutes Zeichen. So habe ich das Auto natürlich nicht gekauft.
Am Dienstag hat dann mein Job im Hafen auf einem Schiff angefangen. Morgens um 6 Uhr ging es schon los. Man musste sich warm anziehen, da es in den Kühlräumen des Schiffes deutlich unter 0 Grad Celsius hatte. Am ersten Tag habe ich (mit mehreren anderen neuen Arbeitern) eine Sicherheitseinweisung bekommen. Leider waren bei der Arbeit keine Handys erlaubt, somit konnte ich keine Fotos von meiner Arbeit machen. Ich hatte eine 10 bis 12 Stunden-Schicht, immer abwechselnd mit einer halben Stunde Arbeit und einer halben Stunde Pause. Im Team mit anderen Arbeitern musste ich ca. 30kg schwere Fischmehlsäcke auf Förderbänder im Kühlraum legen. So war die halbe Stunde Arbeit immer so unglaublich anstregend, dass ich definitiv die halbe Stunde Pause gebraucht habe. Als ich abends ins Hostel kam, war ich dann auch fix und fertig. Allerdings verdiente ich ziemlich gut (auch die Pausen sind bezahlt), wofür sich die harte Arbeit dann wieder gelohnt hat.
Am Mittwochmorgen habe ich mich dann wieder auf die Suche nach einem Auto gemacht und ein weiteres Angebot im Internet gefunden. Es handelte sich hierbei um einen Nissan, der in Richmond stand. Also habe ich mich gleich auf den Weg zur Bushaltestelle gemacht. In Richmond angekommen, bin ich zur Adresse des Ehepaars gelaufen, die zufälligerweise auch Mitarbeiter von Auszeit Neuseeland kannten. Ich habe das Auto genau unter die Lupe genommen, bin es Probe gefahren. Außer ein paar kleinen Dellen und Kratzern war es in einem sehr guten Zustand. Also habe ich mich mit dem Ehepaar, das einen sehr vertrauenswürdigen Eindruck machte, auf einen Kaufpreis geeinigt. Allerdings hatte ich weder eine Versicherung noch genügend Geld dabei, so dass ich wieder nach Nelson fuhr und wir vereinbarten, dass ich mich am Donnerstag um Versicherung etc. kümmere und das Auto danach abholen werde.
In den letzten Tagen habe ich außerdem nach einem anderen Job gesucht, da mir die Arbeit auf dem Schiff auf die Dauer zu anstregend ist. Ich hätte es wahrscheinlich noch weiter gemacht, wenn ich nicht direkt etwas anderes gefunden hätte: Durch einen Kontakt meiner Agentur Auszeit Neuseeland bin ich an einen Job auf einer Plantage in Tasman, ca. eine halbe Stunde von Nelson entfernt, gekommen. Außerdem wird mir dort eine Unterkunft gestellt, für die ich aber ein paar Dollar meines Gehalts abdrücken muss.
Am Donnerstagmorgen habe ich die von Auszeit Neuseeland empfohlene Autoversicherung online abgeschlossen, denn ohne darf man in NZ gar kein Auto fahren. Anschließend suchte ich einen Bankautomaten, da ich das Geld für das Auto in bar mitbringen sollte. Dann bin ich wieder mit dem Bus nach Richmond gefahren, um mit den Verkäufern alle nötigen Formulare auszufüllen (das wurde mir von Benny im Einführungsseminar alles genau erklärt) und mein Auto in Empfang zu nehmen. Glücklich fuhr ich dann auf direktem Weg zurück ins Hostel, da ich am Freitag nochmal im Hafen arbeiten wollte.
Da war ich dann gestern auch und habe meine 10-Stunden-Schicht abgearbeitet. Heute spüre ich den Muskelkater und bin froh, dass ich mir nichts vorgenommen habe. Morgen fahre ich dann mit meinem neuen Auto nach Tasman, da am Montagmorgen die Arbeit auf der Apfelplantage auf mich wartet.
So nach einigen Tagen melde ich mich zurück – es ist viel passiert. Ich wurde am Montag von meinen WWOOFING-Hosts am Hostel abgeholt. Wir fuhren zu ihrer kürzlich gekauften Farm, auf der es einiges zu tun gab. Ich habe u.a. mehrere Stühle abgeschliffen, ein bisschen im Garten gearbeitet, eine Hecke geschnitten, den Kompost gewendet, Bäume gestutzt, Feuerholz gestapelt und den Kamin geputzt – jeden Tag ca. 4-5 Stunden Arbeit gegen Unterkunft und Verpflegung.
Meistens habe ich morgens gearbeitet, um mittags ein bisschen Zeit für mich zu haben. Ich habe mich auf Empfehlung von Auszeit Neuseeland in Nelson bei einer Zeitarbeitsfirma registriert, um für die nächste(n) Woche(n) einen bezahlten Job zu finden. Ich möchte gerne am Anfang so viel wie möglich sparen bzw. verdienen, so dass ich zum Ende meines Work and Travels in Neuseeland nur noch rumreisen bzw. WWOOFen kann. Von der Zeitarbeitsfirma wurde ich zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen, damit man mich etwas kennenlernen konnte. Heute bekam ich schon ein erstes Angebot für einen Job am Hafen, da werde ich nächste Woche ein paar Tage auf einem Schiff arbeiten. Körperlich wohl sehr anstrengend, aber recht gut bezahlt.